Hermann Gröninger: Pionier mit Vision – Hilfe für Moorsiedler

Pionier des Moores und Schriftsteller (1851-1933) Hermann Gröninger – vom lebensfeindlichen Moor zu landwirtschaftlichen Nutzflächen – von Thomas Friese, Immobilienexperte und Projektentwickler, Berlin, Oldenburg

Angst und Schrecken verbreitete das Moor, bildete eine schwer zu durchdringende Verkehrsbarriere und galt als lebensfeindlich. Hermann Gröninger in Lindloh bei Rütenbrock im Emsland 1851 geboren veränderte durch seinen Fleiß und seiner Beobachtungsgabe das Leben in Norddeutschland, im Moor. Die Siedlungen Neurhede, Neudersum, Neusustrum, Hesepertwist, Rühlertwist, Neuversen, Hebelermeer, Rütenbrock, Schwarzeeenberg und Lindloh im Emsland entstanden auf Geheiß vom Fürstbischof von Münster nach seiner Genehmigung 1788 auf Sandzungen im Moor. Die wachsende einheimische landlose Bevölkerung wuchs und brauchte ein Auskommen und eine Heimat. Das Leben der Moorsiedler war entbehrungsreich, primitiv, gefährlich und gesundheitsschädlich. Feuchtigkeit, Nässe, Armut durch unfruchtbare Böden galten als bessere Chance, als landlos zu sein. Die Hauptnahrung der Siedler war eine Knöterichart, der Buchweizen. Für den Anbau und das Überleben musste das Moor mühselig durch Kanäle entwässert werden und zum Anbau von Buchweizen wandten die Siedler die Moorbrandkultur an, die erst 1923 verboten wurde. „Hermann Gröninger war ein kluger Mann, durch ihn verbesserten sich die Lebensverhältnisse im Moor. Er entwickelte Verbesserungen für den Siedlerhof, indem das Gebäude nicht auf dem nassen Moor gebaut wurde, sondern auf festem Untergrund, zudem aus Ziegelsteinen und nicht wie üblich als Fachwerkbau“, erläutert Thomas Friese, Immobilienexperte und Projektentwickler aus Berlin.

Getränke und Nahrung verbessern

Zudem experimentierte Hermann Gröninger mit neuen Biersorten. Bier galt praktisch als Grundnahrungsmittel, da es aufgrund seiner Herstellung wesentlich keimfreier als das gewonnene Trinkwasser war und zudem wichtige Nährstoffe enthielt. Das damals gebraute Bier ist nicht mit dem heutigen vergleichbar. Zum Schutz vor Krankheiten galt es als Nahrungsmittel für Kinder. Die Landwirtschaft war karg, auf dem Moorboden wuchsen fast nur Birken und dürftiges Gestrüpp, das als Brennholz kaum ausreichte. Die Herausforderung bestand in der Kultivierung für eine ertragreiche Landwirtschaft. Unter Kontrolle und Pflege von Hermann Gröninger wuchsen und blühten jetzt Bäume und Sträucher, die den Emsländern unbekannt waren. Darunter befanden sich Nadelhölzer, Eiben und Rhododendron-Sträucher. Eine große Parkanlage, die heute nur noch zum Teil erhalten ist, entstand mit verschlungenen Pfaden und mit romantisch anmutenden Grotten. Auch eine Baumschule legte er an, die als Vorbild für andere Landwirte der Umgebung diente. Durch seine Kultivierungsmaßnahmen konnten andere Feldfrüchte angebaut werden und die Nahrung verbesserte sich.

Reisen bildet – Niederlande als Vorbild

Er war ein Pionier des Moores. Auf seinen vielen Reisen ins benachbarte Holland lernte er neue Techniken, wie man Moorlandschaften in landwirtschaftliche Nutzflächen umwandeln kann. Er fand sich nicht mit der alteingesessenen Torfgewinnung ab. Auch das Einsäen von Buchweizen nach Abbrennen der Torfschicht, wie es die Vorfahren immer handhabten, behagte ihm nicht und reichte nicht aus, um langfristig die Existenz der Bauern zu sichern. Unter den nassen Moorflächen ließ er ein vorbildliches Entwässerungssystem mit Drainagerohren anlegen, die das Land entfeuchten und für eine Bearbeitung zugänglich machten. 

Damit schuf Gröninger eine wichtige Grundlage für die Umwandlung und neue Nutzung des Moores. Die Entwicklung des Kunstdüngers kam ihm zu Hilfe, und in Zusammenarbeit mit der Moorversuchsstation in Lingen im Emsland unternahm er viele Düngung Experimente.

Bei all seinen Erfolgen konnte es nicht ausbleiben, dass Hermann Gröninger in Norddeutschland bekannt und geachtet wurde. Neue Ideen ließen ihn nicht ruhen. 

Die Gruppe zusammenführen – Genossenschaften als frühe Demokratieform vor Ort

Er erkannte, dass der einzelne allein nicht viel vermag, auch wenn er noch so gute Ideen hat. Deshalb forderte und förderte er den Zusammenschluss der Bauern zu Genossenschaften. Bis ins hohe Alter hinein blieb er aktiv. Durch seine Anregungen schlossen sich die Bauern zusammen, und so entstanden folgende Genossenschaften in der näheren Umgebung seiner Heimat: die Bewässerungsgenossenschaft Lindloh-Altenberge, die Bezugs- und Absatzgenossenschaft Lindloh, die Molkerei Lindloh, die Spar- und Darlehnskasse Rütenbrock, die Dampfdreschen-Genossenschaft Rütenbrock und die Entwässerungs- und Verfehnungs-Genossenschaft Fehndorf. Durch sein Engagement hat er der Landwirtschaft in der Region deutliche Wachstumsimpulse geben können. Aber er war nicht nur Landwirt. Er las sehr viel, bildete sich auf großen Reisen und interessierte sich für die technischen Errungenschaften seiner Zeit. Als er am 22. Mai 1933 starb war er 82 Jahre alt. Die neuen Landschaftsgestaltungen, die er im Emsland im großen Stil vornahm, sind zwar unvergessen, aber doch im Laufe der Zeit verändert worden. Lebendig geblieben ist er jedoch in seinen zahlreichen schriftstellerischen Werken, die im Emsland immer wieder neu aufgelegt wurden. Viele Ideen sind heute Selbstverständlichkeit geworden; Visionäre ihrer Zeit sind vergessen. Die große Erschließung und die Aufholjagd Nordwestdeutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg im 20 Jahrhundert wären nicht möglich gewesen, ohne Innovationen und deren Umsetzung. Andere Räume in Deutschland hatten wesentlich bessere Vorbedingungen. Moore, Ödland, die Agrarstruktur und die insgesamt unzulängliche infrastrukturelle Ausstattung bremsten den Fortschritt. Erst durch Erschließungsprogrammen nach dem Zweiten Weltkrieg ergaben sich langsam die Möglichkeit der Annäherung der Verhältnisse zwischen Stadt und Land. 

V.i.S.d.P.: 

Thomas Friese 
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Der Immobilienexperte und Projektentwickler Thomas Friese, Berlin/ Oldenburg (Niedersachsen) ist einer Ausbildung im steuerlichen Bereich seit Mitte der siebziger Jahre im Bereich Immobilienentwicklung und Vermarktung tätig.

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